Menschen ganzheitlich begegnen

„Veränderung beginnt mit dem ersten Impuls“ – Dies ist der Claim auf Susanna Aerne`s Website. Sie hat eine eigene Praxis und bietet ganzheitlich-systemische Einzel-, Paar- und Familien-Beratungen an. Zudem arbeitet sie 40% beim Schweizerischen Weissen Kreuz als Bildungsleiterin und verantwortet die twogether-Ausbildungskurse.

SWK: Was motiviert Dich, Menschen mit Problemen zu helfen?

Meine Begeisterung, mit Jesus unterwegs zu sein und andere Menschen zu ermutigen. Er hat uns das vorgelebt. Gottes Gedanken über uns Menschen sind so viel grösser und liebevoller, als wir es uns erdenken können. Bei Gott gibt es immer Hoffnung. Deshalb liebe ich es, mit Menschen ihr Potential zu entdecken, das gute Lösungsansätze füür ihre Herausforderungen in sich birgt.

SWK: Was ist Dir in der persönlichen Beratung wichtig?

Es ist mir ein grosses Anliegen, Menschen kompetent und empathisch zu begleiten. Sie sollen meine Wertschätzung und meine Hoffnung für ihre Situation spüren.

SWK: Du arbeitest mit «twogether» präventiv, in deiner Beratungspraxis hilfst du Menschen in Schwierigkeiten weiter. Wie geht das zusammen?

Die beiden Tätigkeitsfelder ergänzen sich super. Wenn ich Mentoren für ihre präventive Begleitaufgabe schule, kann ich auf einen reichen Erfahrungsschatz aus der Beratungspraxis zurückgreifen. Umgekehrt hilft mir im Unterwegssein mit Menschen in schwierigen Situationen das Bewusstsein, dass tragfähige Umfelder aktiv geschaffen werden können.

SWK: Wie gelingt es Dir, die Menschen in der Beratung zu motivieren, Veränderungen anzupacken?

Mit meiner Begeisterung, nicht aufzugeben und Neues zu wagen. Gerne erzähle ich den Klienten ermutigende Geschichten von Menschen, die Ähnliches erlebt haben und nehme sie mit auf den Weg, mutig zu träumen und ihre Stärken einzusetzen. Ich glaube, dass mein Glaube an meinen grossen Gott auch ihnen Hoffnung vermittelt.

SWK: Was kann ein erster Impuls sein?

Ich lasse meine Klienten wissen, dass in jeder Krise Entwicklungspotential steckt, das entdeckt werden will. Jede Krise benötigt Entwicklung (Bewegung), damit sie aufgelöst werden kann. Diese Erkenntnis ermutigt, sich zu bewegen.

SWK: Kannst Du einen Veränderungsprozess beschreiben?

Ich erkläre es am besten anhand von zwei Erlebnissen: Eine verheiratete Frau erlebt einen schweren Schicksalsschlag. Sie leidet unter einer starken Depression. Kurz darauf verliebt sie sich und geht eine Aussenbeziehung ein. Ich ermutige sie, ihr Leben zu ordnen, sich selber und anderen zu vergeben. Sie bricht die Aussenbeziehung ab, klärt Dinge aus ihrer Vergangenheit, erlebt Heilung in ihrer Beziehung zu ihrem Mann und die Depression verschwindet. Gott ist gut!

Bei einer anderen Begleitung durfte ich erleben, wie Ermutigung weitergeholfen hat. Ein junger Mann kommt in die Praxis, weil ihm der Wille zum Leben fehlt. Er will seine Lehre abbrechen. Nach unserem Gespräch ist er sichtlich erstaunt darüber, dass ich positive Eigenschaften in ihm gefunden habe. Beim nächsten Treffen üben wir neue Verhaltensmuster im Umgang mit älteren Mitarbeitern ein. Drei Wochen später erzählt er mir stolz, dass ein älterer Mitarbeiter ihn um einen Rat gefragt hat. Ermutigt kommt er wieder. Heute hat er seine Lehre abgeschlossen und studiert. Ermutigung hat ihm geholfen, wieder aufzustehen, an sich zu glauben und sein Leben wieder aktiv zu gestalten.

SWK: Wie gehst Du mit schwierigen oder auch tragischen Umständen um? Wie grenzt Du Dich ab?

Mich abzugrenzen fällt mir besonders bei meinen kleinsten Klienten schwer, da sie sich nicht selber helfen können und auf die Hilfe Erwachsener angewiesen sind. So rufe ich abends oft noch zusätzlich einen Elternteil an und ermutige ihn. Auch bin ich dankbar, dass ich abends alle meine Klienten, ob Gross oder Klein, ob sie mit oder ohne Gott unterwegs sind, Gott anvertrauen kann. Ich habe gelernt, dass ich mein Bestes geben darf und dass das genügt. Ich weiss auch, dass ich jederzeit für mich persönlich Supervision in Anspruch nehmen kann.

Zu erleben, wie der Heilige Geist mich während den Gesprächen führt und mir wichtige Impulse gibt, gibt mir die Sicherheit, Menschen auch durch schwere Zeiten zu begleiten.

SWK: Danke für Deine Offenheit und diese wichtigen Impulse, Susanna!


Mit den twogether-Schulungs-Angeboten des Schweizerischen Weissen Kreuzes schult Susanna Aerne zusammen mit ihrem Mann Mitarbeiter und Pastoren von Kirchgemeinden, damit sie junge Leute und bereits verheiratete Paare beim Aufbau ihrer Beziehungen effektiv fördern, ermutigen und unterstützen können.
www.impuls-praxis.ch
www.twogether.online/ch

Interview: Marlène Möri.


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