Das Weisse Kreuz Anfang des 20. Jahrhunderts
Die Epoche des 1. Weltkrieges und der Spanischen Grippepandemie (1903–1935)
1903 fand die 1. Weisskreuz Konferenz in Zürich statt mit sechs Sektionen (Zürich, Bern, Basel, St. Gallen, Schaffhausen, Winterthur).
Weisskreuzsymbol: Als Bundesabzeichen diente ein weisses Kreuz (Symbol der Reinheit) auf blauem Grund (Symbol der Treue) in Schildform. Das Kreuz wurde gewählt als Zeichen für Gottes Vergebung und seinen guten Plan für das Leben der Menschen. Das weisse Kreuz auf blauem Grund – ein Zeichen für die Verankerung in christlichen Werten als Basis für das Weisse Kreuz.
1913 entstand die fünfmal jährlich erscheinende Zeitschrift für Sexualethik und Seelsorge «Freiheit und Kraft» (1913–1979).
1914 erhielt das Schweizerische Weisse Kreuz an der Landesausstellung in Bern eine Goldauszeichnung für verdienstvolle Bestrebungen der Volkswohlfahrt.
1917 lesen wir von bereits 50 Weisskreuz Sektionen in der Schweiz. Mit Vorträgen und Fachschriften wurde jungen Männern in den verschiedenen Weisskreuz Sektionen und in Rekrutenschulen ein gesunder Umgang mit ihrer Sexualität vermittelt.
1903–1970 Landeskonferenzen: Die Landeskonferenzen (vergleichbar der Mitgliederversammlung heute) des Weissen Kreuzes fanden jährlich statt, mit Ausnahme von
1914/1915 wegen der Mobilmachung
1918 wegen Grippe und Versammlungsverbot
Diese Landeskonferenzen zwischen 1903 bis nahe an 1970 hatten ganz klar gottesdienstlichen Charakter: Eine Predigt, Gebetszeiten und die Abendmahlsfeier waren feste Bestandteile dieser Treffen. Zusätzlich wurden Vorträge angeboten zu aktuellen Themen der jeweiligen Gesellschaftsphase. Für unsere Vorfahren hatte das Beten noch eine ganz grosse Bedeutung, gerade während der Weltkriege. Da ging es um existenzielle Fragen. Doch die Grundlage der christlichen Werte sind im Weissen Kreuz deutlich erhalten geblieben.
1928–1933 Henri Lämmel fungierte als 1. vollamtlicher Bundessekretär der Weisskreuz-Geschäftsstelle. Heute noch liegen uns handgeschriebene Bücher mit den Vorstandsprotokollen aus der damaligen Weisskreuz Tätigkeit vor.
1935 entstand der Schweizerische Bund vom Weissen Kreuz. Obwohl in der Gründung vom Weissen Kreuz vorwiegend Frauen Initiatorinnen waren, wurde es dennoch vor allem von Männern aus dem CVJM geprägt und gestaltet bis etwa 1965.