In der Ausgabe des SWK-Magazins «Rede Mitenand» 3/2025 ging es um das Thema «LückenFüller» und wir hatten die grosse Freude, mit dem Zahnarzt Dr. Ulrich Zobel aus Steinen (zwischen Basel CH und Lörrach D) zu sprechen.
Dr. Ulrich Zobel (50), Christ, Ehemann (von Anja Zobel), Vater von vier Kindern, Zahnarzt seit 22 Jahren mit den Schwerpunktthemen Zahnerhaltung, Zahnersatz, Chirurgie und Implantate mit eigener Praxis «Dr. Kaiser, Dr. Zobel & Partner», Wanderer, Kletterer, Radfahrer … und noch so viel mehr …
Nachfolgend das vollständige Interview:
Eberhard Johannes Koll (EK): Dr. Ulrich Zobel, Studien ergaben, dass fast 80 Prozent der Bevölkerung Angst vor dem Zahnarztbesuch haben. Warum ergreift man so einen Beruf?
Ulrich Zobel (UZ): Mir war der Beruf nicht fremd, da beide Grosseltern ebenso wie meine beiden Eltern Zahnärzte waren. Dazu kommen noch ein Onkel und eine Cousine.
Ich selber habe diesen Beruf gewählt, weil es schon immer mein Wunsch war, mit Menschen zusammenzuarbeiten und ihnen zu helfen. Wenn es mir dann auch noch gelingt, den Patienten die Angst vor dem Zahnarztbesuch zu nehmen, kann dies ein sehr erfüllender Beruf sein.
EK: Ein Foto auf Ihrer Praxis-Website verspricht «ALWAYS SMILE …». Ist es das, was Sie sich wünschen für Ihre Patienten?
UZ: Natürlich wünschen wir uns, dass sich sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Patienten bei uns wohlfühlen. Und wer sehnt sich nicht danach, glücklich zu sein und unbeschwert lachen zu können. Daran sollten niemanden kaputte und fehlende Zähne hindern. Und da kommen dann wir ins Spiel …
EK: In unserer Ausgabe geht es (auch im übertragenen Sinne) um «LückenFüller». Inwiefern finden Sie sich mit Ihrer Arbeit da wieder?
UZ: Wer hat schon gern eine Lücke zwischen den Zähnen, in der sich ständig das Essen festsetzt? Dies ist ein Moment, wo der ein oder andere sogar gern zu uns kommt, um diese Lücke oder das Loch zwischen den Zähnen schliessen zu lassen. Aber auch richtige Lücken, z. B. durch verloren gegangene Zähne werden gerne durch Brücken oder Implantate geschlossen, damit man wieder kraftvoll zubeissen kann.
EK: Schöne Zähne werden in unserer Gesellschaft zunehmend als Statussymbol angesehen. Ein strahlendes, makelloses Lächeln symbolisiert oft Gesundheit, Jugendlichkeit und Vitalität. Füllen Sie demnach weit mehr als nur Zahn- oder Versorgungslücken?
UZ: Ja, das kann man so sehen! Denn es gibt auf jeden Fall einen Zusammenhang zwischen dem Zustand unserer Zähne und unserem Selbstwertgefühl. Es geht nicht nur um Funktionalität, sondern darum, ob ich mich in meiner eigenen Haut bzw. mit meinen Zähnen wohl fühle.
So denke ich, dass man mit schönen Zähnen ein sichereres Auftreten in der Gesellschaft hat, da zerstörte Zähne oder Zahnlücken dazu beitragen, dass eine Person einen verwahrlosten Eindruck bei seinen Mitmenschen hinterlassen kann. So kann ein gepflegtes Äusseres samt schöner Zähne z. B. bei einem arbeitssuchenden Menschen dazu beitragen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
EK: Würden Sie so weit gehen, dass Sie und Ihr Praxisteam nicht nur für ein strahlendes Lächeln, sondern auch indirekt für die Würde Ihrer Patienten unterwegs sind?
UZ: Tatsächlich hatte ich bei dem ein oder anderen Patienten das Gefühl, dass wir ihm durch die Sanierung der Zähne einen Teil seiner Würde wieder zurückgeben konnten.
EK: Inwiefern spielt Ihr Christsein und Glaube in die tägliche Praxisarbeit hinein?
UZ: Es ist offensichtlich, dass Gott die zwischenmenschliche Beziehung sehr wichtig ist. Er hat mir diesen verantwortungsvollen Beruf anvertraut, bei dem ich das Privileg habe, über 4000 Patienten meist halbjährlich zu sehen und sie ein stückweit auch begleiten zu dürfen. So kann ich sie in schwierigen Lebensphasen ermutigen oder Ihnen Trost zusprechen und manchmal bietet sich auch eine Gelegenheit, von unserem liebenden Gott zu erzählen oder auch für sie zu beten.
EK: Ihre Frau ist ebenfalls Zahnärztin in Ihrer Gemeinschaftspraxis. Behandeln Sie sich dann gegenseitig und ist das nicht komisch, wenn Ihre Frau sagt: «Mund auf Schatz und es wird sicher wehtun?»
UZ: Selbstverständlich behandeln wir uns gegenseitig! Da sie mich kennt, wie sonst niemand anderes, weiss sie mit meinen Ängsten umzugehen. Sie ist von ihrer Art her ein sehr mitfühlender Mensch und arbeitet auch äusserst sorgfältig. So kann ich ihr voll vertrauen, auch wenn es mal schmerzt …
EK: Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit und Bereitschaft für dieses Interview. Eine letzte Frage, was würden Sie unternehmen, um mir die Angst vor einer Behandlung zu nehmen?
UZ: Ich lasse während der Behandlung gerne mal beruhigenden Lobpreis im Hintergrund laufen und würde versuchen, Sie liebevoll und mit Wertschätzung zu behandeln. Dies baut mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis auf und kann tatsächlich die Angst stark verringern oder sie sogar nehmen.
Ausserdem können und sollten wir jederzeit mit unseren Ängsten zu Gott kommen (1.Petrus 5,7). Daher sind wir in der Praxis auch immer bereit für unsere Patienten oder gemeinsam mit Ihnen zu beten!
EKO: Ich danke Ihnen herzlich für das Interview.
Das Interview führte
Eberhard Johannes Koll
August 2025
Leiter Marketing und Kommunikation
«Die Werte, Anliegen und Aktivitäten des SWK zeitgemäss zu transformieren und kreativ zu kommunizieren zum Wohle Aller,
das ist meine Leidenschaft.»